LKZ zum CVB-Konzert 2015 im MV-Heim Bissingen

Gemeinsames Projekt auf Bühne gebracht

 Bericht der LKZ vom 29.04.2015

Chorvereinigung Bietigheim präsentiert Musik für Generationen - Mädchen stellen Texte vor
BIETIGHEIM -BISSINGEN
VON SILVIA HAIDUK / BIld: BENJAMIN STOLLENBERG
Unter dem Motto “Ein Lied kann ... “ präsentierte· die Chorvereinigung Bietigheim (CVB) ein gemeinsames Konzert mit der Eintracht Untermberg, der Chorporation und dem Akkordeonorchester des Musikverein Bissingen.
Mehr als 200 Besucher im MV-Vereinsheim in Bissingen hörten Musik für Generationen und von jungen Mädchen verfasste Texte über Musik. Unterstützt wurden die Chöre von Thomas Stapf am Klavier, Reinhard Hansen am Bass und Oliver Pillich am Schlagzeug.
Schreiben als Herausforderung. Es ist die zweite Auflage einer von Jürgen Knopf gestarteten Initiative, die Chorvereinigung und Schreibwerkstatt einer Schule, diesmal der Sandschuie, zusammenbringen soll. Knopf, Vorsitzender der CVB, begrüßte Elif Gündogdu, Adriana Norvetta und Lea Burger, die ihre Gedanken und Wünsche preisgaben. Dabei ist die Schreibwerkstatt, “das leere Blatt Papier”, eine Brücke, sich auszudrücken, was sie bewegt: “Bei ,Deutsch geht gut’ habe ich die Chance nachdenken zu können und meine Gedanken in Geschichten wandeln zu können”, sagten sie. Etwa 80 Aktive standen am Sonntagabend, beim ersten Lied “über den Wolken” sogar komplett auf der Bühne. Der CVBChor unter der Leitung von Klaus-Peter Ammer eröffnete. Der CVB-Chor eröffnete den Abend und sang sehnsuchtsvolle Lieder wie “Griechischer Wein” oder “Das Meer”. Unterstützt wurden die 34 Frauen und Männer nicht nur instrumental, sondern außerdem von Bariton Jürgen Deppert. Der Backnanger Opernsänger veredelte den Klang des Chors und zauberte bei seiner temperamentvoll gesungenen “0 sole mio’”-Darbietung ein Lächeln auf die Gesichter vieler, vor allem der Zuhörerinnen. “Das Meer” erhielt besonderen Pep dank der heiter swingenden Begleitung von Kontrabass und Piano. Mit einer melancholischen Verabschiedung, “Now it’s time for leaving’’, endete der erste Teil. Das Akkordeonorchester mit Dirigentin Andrea Förstel schlug einen größeren Bogen über verschiedene Stile, beginnend mit der festlichen, von Michael Korb und Uli Roever komponierten Musik mit Hymnenstatus “Highland Cathedral”. Aber auch der Song „Viva la Vida”, dessen präzise herausgespieltes Pulsieren unter der immer dynamischer auflebenden Hauptmelodie gefiel, ebenso ein Mix aus rockigen Songs von Jon Bon Jovi. Der Kracher aber war das Beste von “Santiago”, den Shanti-Rockem aus Schleswig-Holstein, die das Orchester vernehmbar ins Herz geschlossen hat. Nach der Pause sangen die “Jungen”, die “Chorporation” unter der Leitung von Timea Toth, moderne Popsongs in deutscher und englischer Sprache von “So soll es sein” bis ,,Bridge over troubled Water”. Energiegeladen trauten sie sich auch an ein so schwieriges Lied wie “Skyfall ‘’. Dreistimmig hielten sie die langen Töne auch in den Höhen, ohne zu fiepsen oder zu knödeln. Im beruhigenden Fluss der gleichmäßigen Lautstärke ohne auffällige Ausreißer mitzuschwimmen, war eine starke Leistung. Dafür brauchte der Titel “Applaus, Applaus” einen zweiten Anlauf - auch sehr anspruchsvoll, aber wer mit Timea Toth arbeiten möchte, muss eben schwitzen. Die drei Schülerinnen leben für ihre Lieblingsmusik, den Tanz und für ihren Traum, einmal Liedtexte zu schreiben, verrieten sie und sprachen wohl manchem aus der Seele mit ihrer Beobachtung: “Musik ist die Liebe. Musik ist erst Musik, wenn sie es in unsere Herzen schafft.”