Musik ist es erst ...

,,Musik ist erst Musik, wenn sie es in die Herzen schafft’’

Konzert der Chorvereinigung Bietigheim, der “Chorporation’ und Schülerinnen von “Deutsch geht gut”.

Artikel aus der Bietigheimer Zeitung vom 7.6.15, Foto: Helmut Pangerl

"Ein Lied kann ... “ unter diesem Motto gab es am Sonntag, 26. April, ein Konzert der Chorvereinigung Bietigheim. Moderiert wurde es von Jürgen Knopf und drei Schülern des Projekts .,Deutsch geht gut”. Die Chorvereinigung mit ihrem gemischten Chor und der “Chorporation” hatte sich für ihr Konzert Gäste eingeladen: die Eintracht Untermberg und das Akkordeonorchester des Musikvereins Bissingen. Musikalisch unterstützt wurden sie von Thomas Stapf am Klavier, Reinhard Hansen am Bass und. Oliver Pilich am Schlagzeug. Für die lyrische Seite sorgten Schülerinnen der Sandschule aus der Schreibwerkstatt “Deutsch geht gut”.

Jürgen Knopf, Vorsitzender der CVB, hatte schon vor zwei Jahren Kontakte mit Schülern der Schreibwerkstatt und wollte diese Idee erweitern, wobei dieses Mal auch noch das Akkordeonorchester aus Bissingen mit in das Programm eingebunden wurde. Und wenn schon zusammen, dann auch mal in Bissingen auftreten, wo der Chor durch die Zusammenarbeit mit der Eintracht Untermberg viele Freunde hat. Schon kurz nach Einlass füllten sich die Stühle des 200 Personen fassenden Vereinssaals bis fast auf den letzten Platz.

Pünktlich wurde als erstes gemeinsames Lied von den etwa 80 Aktiven “Über den Wolken” gesungen und gespielt. Unter der Leitung von Klaus-Peter Ammer verbreitete der MVB-Chor Urlaubsstimmung unter den Zuhörern mit “Griechischer Wein” und “Rot, rot, rot sind die Rosen”. Es folgte ein Solo des Baritons Jürgen Deppert, der das wohl bekannteste italienische Lied “0 sole mio” interpretierte. Eine kurze Umbauphase erfolgte und Jürgen Knopf versuchte die verbleibende Zeit zu überbrücken, indem er ein kurzes, improvisiertes Interview mit dem Bürgermeister Joachim Kölz über die Zuwendungen der Stadt an die Vereine führte. Kölz nach seinen finanziellen Ausführungen: “Sie sehen, meine Damen und Herren, ich kann genauso lange reden wie Herr Knopf.” Die Lacher waren auf seiner Seite, die Unterbrechung konnte als Programmpunkt betrachtet werden.

Danach folgte der Auftritt des Akkordeonorchesters, das mit seiner Dirigentin Andrea Förstel den Saal rockte. Der Hit “Highland Cathedral”, der ja bereits Hymnenstatus erreicht hat, genauso wie der von Coldplay veröffentlichte Hit “Viva Ia vida” waren zu hören. Ebenso das Beste der Schleswig-Holstein- Deutsch-Rocker “Santiano” in einer Medley-Version.

Nach der Pause kam der von den Schülerinnen Elif Gündogdu, Adriana Norvetta und Lea Burger ungeduldig erwartete Auftritt. Mit ihren Gedanken zum Thema Musik und Tanz, aber auch zum Thema “Deutsch geht gut” gaben sie dem Abend die literarische Note. Zum Beispiel diese Aussage: “Da ist ein leeres Blatt Papier, und alles was im Kopf ist, kommt da drauf.” Chorporation teilte sich mit den jungen Mädchen den zweiten Teil des Konzertes. Timea Toth, die Chorleiterin, hatte sich Anspruchvolles für diesen Teil ausgesucht: “So soll es sein” von Annette Humpe und die beiden James-Bond-Titel “Sky Fall” und “Nobody does it better”. Die Schwierigkeit dieser vierstimmigen Lieder war aber nie zu spüren und wurde von allen Stimmen, auch in hohen Lagen, sehr gut gemeistert. “Applaus, Applaus” folgte, das Lied von den Sportfreunden Stiller. Zum Schluss gab es in einer Jazz-Version von Kirby Shaw den Simon & Garfunkel-Hit “Bridge over troubled water”, eine ungewöhnliche Interpretation dieses bekannten Liedes. Auch die Schülerinnen der Sandschule setzten weitere Akzente. So brachten sie die Zuschauer zum Nachdenken. Adriana träumte in ihrem Vortrag vom “Tanzen durch die Autos”, Lea Burger würde selbst gerne Liedtexte schreiben, wie sie verriet, und Elif Gündogdu sagte: “Musik ist erst Musik, wenn sie es in unsere Herzen schafft”.